ecorev GmbH
ecorev startet Forschungsvorhaben appSolar - Applizierte Solarmodule an Fassaden für Industrie- und Gewerbegebäude
Abschluss FuE-Verbundvorhaben Leichtbaufassade ttp-Leichtbau
Im März 2025 konnte das Forschungsvorhaben „Leichtbaufassade - Entwicklung eines Leichtbaufassadenträgersystems zur Aufnahme von Funktionsmodulen“ im Technologietransfer-Programm Leichtbau mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, dass zusammen mit der AFT Fertigungstechnik und Handel GmbH, der Berlintown Projects GmbH und dem Ingenieurbüro Heying bearbeitet wurde, erfolgreich mit einem Vorserien Prototypen am Standort der Priedemann Fassadenberatung GmbH abgeschlossen werden.
Das System kombiniert flexibel wandgebundene Begrünung, Photovoltaik, Regenwasser Verdunster (Berlintown Projects GmbH) und Standard Bekleidungselemente an einer Unterkonstruktion (AFT) nach dem Prinzip vorgehängter hinterlüfteter Fassaden.
Die ecorev entwickelte das Design der Unterkonstruktion mit einem neuen Revisionskonzept für die Funktionsmodule, die Kassetten für Rankpflanzen oder Staudenpflanzen sowie die Anwendungstechnik zur Versorgung der Pflanzen mit Regenwasser und Nährstoffen und ein PV-Insel System mit Sensor Monitoring zur autonomen Stromversorgung und Messung von Leistungsdaten der Umgebungskühlung über die Verdunstung.
Im Forschungsvorhaben wurden Vorserien Muster neuer Leichtbau PV-Module auf Alucobond A2 oder Wabenplatten als Trägermaterialien konstruiert und produziert, die mit Fassaden- oder Dachuntergründen verklebt oder an der VHF Unterkonstruktion verdeckt verschraubt werden können, maßgebliche Gewichtsreduzierungen gegenüber gerahmten Standard PV-Modulen oder PV Glas/Glas Laminaten erreichen und so weitere Anwendungsspielräume im Bereich der Gebäudeintegration von Photovoltaik eröffnen. Die OEM Fertigung erfolgte über die SOLYCCO Solar AG in Berlin.
Urban Adaptation & Funktionsfassade
Neben dem Innovationsnetzwerk Funktionsfassade trat die ecorev nun auch dem neuen internationalen ZIM-Innovationsnetzwerk für klimaresistente Stadtentwicklung Urban Adaptation bei, dass am Mai 2025 mit dem Netzwerkkoordinator ttz Bremerhaven startete.
Das internationale Netzwerk bringt deutsche und australische KMUs sowie Forschungseinrichtungen zusammen, um geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE) sowie Demonstrationsvorhaben umzusetzen.
Ziel ist es, praxisnahe Lösungen für klimaresistente Städte zu entwickeln und daraus innovative Geschäftsideen zu generieren. Die Netzwerkarbeit fokussiert sich auf zentrale Themen wie Schwammstädte, grüne Fassaden mit Photovoltaik, Regenwassernutzung, Grauwasseraufbereitung, Brandverhütung und Biodiversität.
Im Innovationsnetzwerk Funktionsfassade wurden zuvor bereits Vertreter von fortschrittlichen Unternehmen, engagierte Investoren und renommierte wissenschaftliche Institutionen auf einer kooperative Plattform zusammengebracht.
Fassadenbegrünung in Stuttgart
Gemeinsam mit der Verde Vertical errichtete die ecorev auf ca. 100 m2 Fassadenfläche eine zusätzliche Vegetationsebene und Lebensraum für Insekten und eine klimaökologische und lufthygienische Funktion an einem Verwaltungsgebäude in Stuttgart (Staubbindung, O2 Abgabe, CO2 Bindung, Verdunstungskühlung) nach dem Prinzip vorgehängter hinterlüfteter Fassaden (VHF).
Die Wandkonsolen sind über mechanische Dübel entsprechend Statik Berechnung mit der lastabtragenden Gebäudestruktur verbunden. Sie überbrücken die Wärmedämmschicht von 180 mm Stärke und sind mit Isolatoren zur tragenden Außenwand versehen. Der Isolator dient zur thermischen Trennung, wodurch Wärmebrücken reduziert werden.
Der vlieskaschierte Faserdämmstoff wird im Mittel mit fünf Dämmstoffhaltern je m2 angebracht. Die Spalttiefe der Hinterlüftung beträgt mindestens 20 mm nach ATV DIN 18351:2019-09. Dämmmaterial und Wand werden so effektiv belüftet, Feuchtigkeit wird abtransportiert (Feuchtigkeitsschutz). Die Montage ist zwängungsfrei. Der Übergang zwischen den Begrünungsboxen, die Wasser führen können, ist durch Einkröpfungen entkoppelt, d.h. die Wasserführung ist kontrolliert und kann nicht nach Innen dringen und etwaige Längenänderungen infolge von Temperaturschwankungen und einer Zu- oder Abnahme der Luftfeuchtigkeit in einem Bereich von -20 °C bis +80 °C können die Konstruktion nicht zwängen oder unzulässig verformen. Bei der Verbindung von Konsolen und Profilen werden Fix- und Gleitpunkte ausgebildet, um eine thermische Ausdehnung der vertikalen Profile zu gewährleisten. Der Fixpunkt übernimmt das Eigengewicht der Bekleidung, der Unterkonstruktion und die anteiligen Windlasten, der Gleitpunkt übernimmt die anteiligen Windlasten.
Profile für Außenwandkanten, Sockel, Leibungen, Attiken sowie Lüftungsschienen komplettieren den Systemaufbau. Zudem wurde eine Horizontale Brandsperre gemäß Anlage 2.6/11 zu DIN 18516-1 im Hinterlüftungsspalt angeordnet.
Die Standsicherheit der VHF also die statische Tragfähigkeit der Befestigungsmittel, Konsolen und Tragprofile hinsichtlich Windeinwirkungen und Eigengewicht sowie die Halterung und konstruktive Stabilität der Tragstruktur der Begrünung wird projektbezogen nachgewiesen. Die statischen Bemessungen entsprechen der EN 1090 - EXC1 und EXC2, die Bemessung der Aluminiumbauteile erfolgt nach DIN EN 1999-1-1 Eurocode 9: Bemessung und Konstruktion von Aluminiumtragwerken Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln + nationaler Anhang. Die DIN 18516-1:2010-06 Außenwandbekleidungen, hinterlüftet – Teil1: Anforderungen; Prüfungsgrundsätze wird berücksichtigt. Fassadenbegrünungen gelten hiernach als Sonderlasten und werden beim Standsicherheitsnachweis ebenfalls berücksichtigt (DIN 18516-1; Absatz 5.1.3).
Dadurch, dass die Tragsysteme der Begrünung aus Aluminium bestehen, werden, im Vergleich zu anderen Metallen keine schädlichen Schwermetalle freisetzt, die bei kontinuierlichem Auswaschen in die Umwelt gelangen können. Alle Bauteile liegen sortenrein, also ohne Verbundstoffe vor und sind damit einfach und zu 100 % recycelbar.
PV-Steildach Generator 29,52 kWp im Allgäu
Im Zuge einer Gebäudesanierung wurde durch die ecorev eine Photovoltaik Dachanlage auf dem Steildach eines privaten Bauherrn im Allgäu in der Betriebsweise: netzgekoppelt mit Überschusseinspeisung installiert.
Gegenüber bestehenden Systemlösungen von Photovoltaik Unterkonstruktionen mit Klemmung der PV-Module wurde hier ein neues Montagekonzept mit Einhangsicherungen erfolgreich erprobt, dass die PV-Module unmittelbar lagefixiert, diese dennoch verschieblich bleiben und sich so Vorteile beim Einbau in steile Dächer ergeben, dadurch das zusätzliche Maßnahmen zur Abrutschsicherung entfallen.
Der Nachweis der Stand- und Lagesicherheit wurde für die Systembauweise und projektbezogen durch das Ingenieurbüro für Baustatik und Solartechnik, Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz Dipl.-Ing. Christoph Heer erbracht.

















